Donnerstag, 25. Dezember 2014

Stefan Brinkemper, RT 44- Berlin: "Endlich mal dabei gewesen!"



Nach 3 Jahren Arbeit als "Hanauer Tabler" im Zentrallager des Weihnachtspäckchenkonvois sollte ich dieses Jahr erstmalig mit fahren. Da ich gerne mit einigen Tischfreunden fahren wollte, entschied ich mich für die lange Reise nach Moldawien. Eingangs sei zu erwähnen, dass das vergangene Jahr für mich persönlich nicht einfach war, mir zuletzt jedoch viel Freude bereitete.
Voller Vorfreude aber auch aufgeregt und in Spannung vor dem was kommen würde, begab ich mich mit den anderen auf die lange Reise nach Moldawien. 48 Std. im Bus, weiß Gott kein Zuckerschlecken, aber eine nette Möglichkeit den Menschen näher zu kommen, und damit meine ich jetzt nicht räumlich, mit denen ich die kommende Woche verbringen sollte. Neben einigen bekannten Gesichtern waren auch einige neue dabei. Alles in allem eine gut gemischte Truppe in der ich mich von Beginn an wohl fühlte. Wie sich heraus stellte, sollte mir dies später noch von großer Bedeutung sein.

In Moldawien angekommen bzw. bereits bei der Fahrt durch Rumänien merkte man deutlich, wie sich die äußere Stimmung änderte. Dies hatte auch direkt Einfluss auf meine eigene Stimmungslage. Meine im Voraus bestehenden Bedenken meinem bzw. unserem Tun gegenüber war sofort präsent. So dauerte es zwei bis drei Verteilstationen, bis ich soweit war, mich an den aufgehenden Kinderaugen vollends erfreuen zu können. Zuvor fühlte ich mich teils deplatziert, teils einfach hilflos und so verlegte ich mich einmal auf das Falten geleerter Umkartons, um der Gruppe dennoch helfend zur Seite zu stehen, während ich meine Gefühle sortiere. Ein anderes Mal war ich froh der Situation "entfliehen" zu können,  indem ich die Flucht nach vorne antrat. Mit ein, zwei weiteren Mitfahrern suchte ich eine kleinere Gruppe von Kindern mit Geschenken auf. Das fühlte sich gleich besser an, da hier die Möglichkeit zu Interaktion mit den beschenkten Kindern bestand.

So erlebte ich auch in diesen ersten Stunden Momente, die mir erst jetzt zurück blickend, wärmend ins Herz gehen. Ein kleines Mädchen, im Krabbelalter, schob sich mit mir das eben überreichte Päckchen hin und her. Wir hatten dabei so unsere Freude, insbesondere als das Geschenk dann geöffnet wurde, schenkte sie mir ein schönes Lächeln. Einfach toll. Ein anderer Moment, den ich immer wieder gerne ins Gedächtnis zurückhole, ist der "Flirt" mit einer 3-5 jährigen. Sie lächelte mir so aufgeweckt und frech zu, dabei meine neben mir stehenden Mitfahrer nicht so stark beachtend, dass es den Umstehenden nicht verborgen blieb. Das war ein wahrhaft schöner Moment.

Ein großer Dank gilt an dieser Stelle allen Mitfahrern, in deren Runde ich mich von Beginn an wohl fühlte. Es war interessant und schön zu gleich, einerseits die gemeinsamen Erlebnisse zu reflektieren, andererseits aber auch individuelle Gefühle miteinander zu besprechen. Dabei waren einzelne Gefühlsregungen gar nicht so weit voneinander entfernt.

Nicht zuletzt ist es auch eine wundervolle Möglichkeit Bekannte und „Fremde“ in dieser besonderen Situation erleben und kennen lernen zu dürfen. Das Gruppengefüge hat mir gut gefallen und hat dafür gesorgt, dass ich mich die ganze Zeit über wohl gefühlt habe. Es zeigt sich aber auch, dass gegenseitige Rücksichtnahme enorm wichtig ist. Ohne dass sich alle ein bisschen zurück nehmen geht es einfach nicht, eine Woche auf engstem Raum miteinander zu verbringen.

Mein Fazit: Die Woche war unglaublich anstrengend und durchzogen mit vielen wundervollen Bildern, aber auch Momenten, wo es mir schwer fiel, nicht gleich in blinden Aktionismus zu verfallen. Es gibt so viele Stellen, an denen helfende Hände von Nöten sind. Unterm Strich denke ich jedoch, dass wir viele Tausend Momente von Glück mit unseren Weihnachtspäckchen erzeugt haben, von denen jeder Einzelne die Strapazen lohnt.

 YiT, Stefan

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen