Im Juni 2016 angemeldet, kam ein paar Wochen später dann die
Bestätigungsmail: Wir sind dabei! Der Konvoi 2016 geht für uns (Steffen vom OT
74 und Julia vom LC 11) in die Ukraine – unser Wunschziel.
Für viele beginnt der Weihnachtspäckchenkonvoi am Tag der
Abfahrt oder einen Tag früher bei der Anreise nach Hanau. Für uns Hanauer geht
es schon ein wenig früher los. Genauer gesagt hat er in diesem Jahr am 12.11.
begonnen (nimmt man die Organisation des Lagers, etc dazu, dann eigentlich
sogar schon im August). An dem Tag kam die erste Lieferung (Stapler) im
Zentrallager an. Von da an ging es Schlag auf Schlag, es verging quasi kein Tag
an dem nicht eine Lieferung ankam oder es etwas im Lager zu tun gab.
Die ersten Päckchen erreichten uns dann am 19.11.; der Tag
der ersten offiziellen Öffnung in 2016.
In der ersten Öffnungswoche hat noch keiner von uns geahnt,
mit welchen Mengen wir dieses Jahr rechnen durften. Eigentlich wurde erst dienstags
abends in der Abfahrtswoche klar, dass wir in diesem Jahr auf einen neuen
Rekord zusteuern, denn da hatten wir alleine im Zentrallager bereits über
60.000 Päckchen. Die Konvoileitung hat prompt reagiert und noch zusätzliche LKW
organisiert. Der Endspurt zur Abfahrt begann dann wie immer donnerstags. Die
letzten Lieferungen waren angekommen, Sachspenden und Päckchen türmten sich in
unserem Lager und die ersten LKW standen an der Laderampe. Freitags vor Abfahrt
dann quasi der Showdown in Hanau: Bereits ab morgens haben wir den kompletten
Tag über beladen und LKW beklebt, um abends erschöpft festzustellen, dass die
25 LKW nicht ausreichen, um unser Lager zu leeren. Wir hatten noch Paletten für
circa 2-3 große LKW verfügbar. RT-/LC-like spendierte uns ein Spediteur spontan
LKW, die Montags zum beladen kommen würden. Darum haben sich Robert und Stefan,
meine (Julia) Mitstreiter in Sachen Zentrallagerleitung dankenswerterweise
gekümmert. Freitags ist neben dem stressigen Beladen für uns auch der schönste
Tag im Zentrallager: Aus ganz Deutschland kommen die Mitfahrer/-innen im Lager
an um sich zu registrieren, es herrscht eine betriebsame, aber auch herrlich
freudige Stimmung. Viele treffen sich nach einem Jahr hier wieder und fallen
sich freudestrahlend in die Arme – voller Vorfreude auf den kommenden Konvoi.
Auch wir freuen uns Tabler / Ladies und Freunde nach einem Jahr wiederzusehen
und in die Arme zu schließen.
Neben der Arbeit gibt es viel zu erzählen; viel
Gelächter und das tolle Gefühl Teil dieser Organisation zu sein. Bis Freitags
spät abends wurden die LKW beladen, zugeschlossen haben wir gegen Mitternacht,
um zu Hause noch schnell die eigenen Koffer zu packen.
Samstags, der Tag der
Abfahrt: Gegen sieben Uhr morgens schließen wir die Halle auf. Es werden letzte
Päckchen, Verpflegung und Reisegepäck in die Busse geladen und die Autos der
Mitfahrer in der Halle geparkt. Anschließend geht es zum Abfahrtspunkt – dem
Parkplatz des Industriepark Wolfgang. Auch hier herrscht emsiges Treiben. Viele
versorgen sich mit Frühstück und Kaffee, bevor es bei perfektem, aber kaltem
Wetter mit der Pressekonferenz losgeht. Alle warten gespannt auf die
Bekanntgabe der finalen Päckchenanzahl. 106.000! - der
absolute Wahnsinn, was wir in diesem Jahr geschafft haben. Als Hanauer
Mitfahrer freuen wir uns nach vielen langen Abenden im Zentrallager umso mehr
über diese Zahl. Noch schnell ein paar nette Worte zum Abschied, „Gute Reise“
an die anderen Konvoifahrer und ein Gruppenfoto und endlich geht es in die LKWs
und Busse. Müde, aber glücklich sitzen wir auf unseren Plätzen als aus dem
Funkgerät „Wagen 1 rollt“ ertönt. Es geht los und uns erwarten circa 50 Stunden
Fahrt bis Odessa; deutlich mehr als wir bisher von den Rumänien-Konvois kennen.
Die Zeit wird genutzt, uns Neulinge auf der Tour kennenzulernen und Erfahrungen
auszutauschen. Vom ersten Moment an haben wir uns gut in der Gruppe aufgenommen
gefühlt – vielen Dank dafür! In Odessa angekommen werden die Hotelzimmer
bezogen und die ersten Blicke auf die bis dato unbekannte Stadt geworfen. Es
gibt leckeres Essen (Maultaschen sind der Insidertipp und überall in den
unterschiedlichsten Varianten erhältlich) und die Gruppeneinteilung. Für uns
geht es Dienstag in den Süden (wieder unser Wunschziel). Als 74-er freuen wir
uns, das Kinderdorf zu sehen, welches schon mehrfach von der „RT-Familie“
unterstützt wurde. Bis dahin schaukelt sich der Bus über viele Stunden durch
unzählige Schlaglöcher, was aber an der guten Stimmung im Bus nichts ändert.
Wir freuen uns auf Tour zu sein und viele Kinder mit unserer Ladung glücklich
machen zu können. Leider hatten wir nicht in allen Einrichtungen Zeit, die
Päckchen mit den Kindern auszupacken, aber im Kinderdorf hatten wir das fest
eingeplant.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen