Mein erstes Mal beim
Weihnachtspäckchenkonvoi! Tommy rief mich an, ob ich noch kurzfristig die
Möglichkeit habe, beim Konvoi mitzufahren. Natürlich, denn diesen Wunsch
verfolgte ich schon länger.
Im Zentrallager in Hanau angekommen verspürte
ich eine ganz besondere positive Aufbruchsstimmung. Jedem war eine freudige
Erwartung ins Gesicht geschrieben um zum wiederholten Male Kindern in ärmsten
Regionen Europas ein wenig Freude und Glück zu bringen.
Ich als Novize wurde gleich angesteckt. Was
mir in den wenigen Stunden in Hanau besonders auffiel, war das Engagement eines
jeden einzelnen.
Auf der langen Hinfahrt nach Moldawien lernte
ich das Konvoi-Team immer besser kennen. Ich habe erfahren, wie lange und
akribisch alles organisiert und aufbereitet wird und dass der Konvoi an sich
der letzte Schritt ist. Wie viele Menschen/Helfer „hinter den Kulissen“ es erst
ermöglichen, dass der Konvoi zum Rollen kommt – Sponsoren, Kinder, die die
Päckchen packen, der Transport der Päckchen zu den Sammelstellen und von da aus
nach Hanau – es kommt auf jeden einzelnen an.
Während der Fahrt wurde mir bewusst, wie
stark die sozialen Unterschiede von Land zu Land in Richtung Osten zunehmen.
In Moldawien angekommen, verteilten wir
gleich die ersten Päckchen. Ich verstand nun, dass der harte und lange Weg
hierher etwas ganz Besonderes ist – die Dankbarkeit, die ich durch die Kinder,
Erzieher, Eltern und Angehörige erfahren durfte. Wir übergaben Päckchen in verschiedenen
Einrichtungen, u.a. Kitas, Kulturhäuser, Krankenhäuser und auch Kinderheime. Zwei bewegende Momente, an die ich immer
zurück denke, sind zum einen die leuchtenden Augen der Kinder als der
mittlerweile (ich glaube) 69-jährige Bob aus unserem Team spontan das
Weihnachtslied „Rudolph, the red nosed reindeer“ mit den Kindern sang. Mir
standen vor Freude die Tränen in den Augen. Und zum anderen den tief bewegenden Moment,
als wir Päckchen für schwer erkrankte Kinder auf einer Krebsstation übergeben
haben und eine zuständige Frau von dort sich bei uns bedankt und tausendmal
„Спаси́бо“ (= Danke) gesagt hat und uns vor Freude nicht loslassen wollte. Wir
hatten alle einen Kloß im Hals.
Abschließend kann ich sagen, dass ich viele
für uns alltägliche Dinge in Deutschland mit anderen Augen sehe. Die
Selbstverständlichkeiten (Wasser aus der Leitung, Gesundheitsversorgung,
Bildung, Infrastruktur etc.), die wir im täglichen Leben haben, wieder viel
mehr Wert schätze. Für mich steht fest, dass dieser Konvoi auch in Zukunft
notwendig ist und rollen muss.
Zum Team: Vielen Dank an das Konvoi Team!
Erstens, dass ich beim Weihnachtspäckchenkonvoi mitfahren durfte und zum Zweiten
möchte ich mich für die tolle und herzliche Aufnahme bedanken. Drittens – für
die vielen interessanten Gespräche und Erfahrungen, die ich sammeln durfte.
Viertens und somit als letztes: Meine Erwartung wurde vollkommen erfüllt.
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