Samstag, 11. Oktober 2014

Odessakonvoi 10-2014; Eindrücke von Karsten Franzmeier

Seid nun mehr fast 2 Tagen bin ich wieder zu Hause.
So ist das Schlafdefizit nun wieder ausgeglichen und die Eindrücke können sacken.

Am Anfang die Anreise nach Rendsburg.
Freude über das Wiedersehen bekannter Gesichter und das Kennenlernen neuer Teilnehmer.
Am Abend dann der Empfang des RT 68. Sehr nett; ich hatte keinen Augenblick den Eindruck ein Fremder zu sein.

Am nächsten morgen dann die letzte Dusche für die nächsten 2 Tage und Frühstücken und ab zu den LKW's.
Auch hier lauerte schon ein Begrüßungskomitee. Die nötigsten Sachen vom Sprinter in die LKW's umgeladen und ab sollte es gehen.
Und auf einmal war sie da - wieder die Frage der Fragen in den letzten Wochen....
Bei der Verabschiedung durch den RTD Präsidenten erwähnte dieser kurz, dass seine Kinder ihm die Frage stellten, warum wir in ein Land fahren, wo doch Krieg ist.
Ich habe für mich eine kurze Begründung .....das Wohl der Kinder!- wenn wir ihnen ihr Leben etwas erträglicher machen können - dann lohnt sich auch die Reise.
Angesichts der Tatsache, dass das Kriegsgeschehen ca. 700 km östlich von Odessa stattfindet, schien es mir sicher genug zu sein.

Wer einmal die Kinder gesehen hat - und wie sie sich freuen, die ''Rotjacken'' zu sehen, - versteht, was ich meine.

Nun, ...die Reise an sich hatte keine besonderen Vorkommnisse.
Zwischen Ausreise Polen und ankommen in der Ukraine vergingen wie bereits 2011 ca. 7 Std., nur dass wir auf ukrainischer Seite nicht 5 Std. warten musssten, sondern schon nach 1,5 Std. durch waren.
Wohlgemerkt! - für ca.1000 Meter Wegstrecke.

Auch das Abstellen der Lkw in Odessa ging recht reibungslos von statten.
Die Begrüßung durch Andreas Hamburg - herzlich wie bereits bei der Verabschiedung 2011.
Die DELKU um Andreas vermittelt ein Stück heile Welt.
 
Dass Odessa auch schöne Seiten hat, ist wohl jedem klar.
Den Strand am Meer besuchten wir dann Sonntagnachmittag.
Abends dann - eingeladen zu vorzüglichen Essen von Andreas.....Danke nochmal an dieser Stelle.

Montag eine recht unkomplizierte Abwicklung der Zollformalitäten und Ausladen der Ladung unter Mithilfe von einigen Patienten des Krankenhauses. In genau diesem Krankenhaus waren wir dann am Abend zu Gast zu einem wirklich tollen Abendbrot mit Ukrainischen Spezialitäten.

Dienstag dann ins Kinderdorf nach Mikhailowka. Hier lag es mir besonders am Herzen zu sehen was aus ''dem Jungen'' geworden ist. 2011 gab es ein Jungen der kurz zuvor ''abgegeben'' worden ist. Uns ist seiner Zeit erklärt worden, dass er keine glückliche Herkunft hat. Saß nur in der Ecke konnte nicht Sprechen und auch nicht Laufen. Wenn er es schaffen würde sich anzuziehen und am Unterricht teilzunehmen, dürfe er bleiben. Meine Gefühle spielten Achterbahn als ich ihn sah. Keine Frage er hat noch einen langen weg vor sich, aber den Umständen entsprechend geht es ihm gut.
Das wir auch hier nicht um eine Stärkung herum kamen, war ja wohl klar.
Die Gastfreundschaft ist einfach riesig.

Die Abfahrt aus Mikhailowka war gleichzeitig auch der Beginn unserer Rückreise.
Mal abgesehen von der Tatsache, dass wir einen Rekord in Ausreise Ukraine - Einreise Polen geschafft haben (1,5 Sdt.), verlief auch dieses ohne größere Zwischenfälle.

Dass Damian uns dann am Dresdener Tor, mitten in der Nacht in Empfang nahm, hatte was.
Wir waren wieder da. Nach weiteren 5 Std. Sprinterfahrt bin auch ich dann wieder in Hille angekommen.

Es war mir eine Ehre mal wieder dabei gewesen zu sein.

Eine Menge toller Menschen können was bewegen.

Wenn es die Zeit ermöglicht, gerne wieder.

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