Sonntag, 19. Dezember 2010

Eindrücke von Maksim Ljubaskin

Ich konnte meine Eindrücke nicht sofort nach dem Ende der Reise verfassen, da ich die ganze Masse von Ereignissen erst einmal innerlich verarbeiten musste. Es hätte bei mir eventuell deutlich länger gedauert, es gab aber ein merkwürdiges Ereignis, das auf mich als ein Katalysator gewirkt hat – die Schlagerei in der Ukrainischen Werchowna Rada (Parlament der Ukraine) am vergangenen Donnerstag.
http://www.youtube.com/watch?v=p011dahPPdc

Während ich noch in den Nachrichten diese Schlägerei sah, wie die Abgeordneten sich mit den Stühlen und anderen Möbelstücken bewarfen, war ich in diesem Moment von Stolz und der Freude erfüllt, dass wir gemeinsam in solch einem schwierigen Land nur durch unsere Hartnäckigkeit und Geduld, Lächeln und sogar Singen am Zoll die Aktion zum Erfolg gebracht haben. Es ist einfach unbeschreiblich!

Wir wurden mehrmals von verschiedenen Leuten als die WAHREN HELDEN bezeichnet. Sogar eine Zollbeteiligte in Odessa, die uns die Zollpapiere vorbereitete, hat ihre Meinung geändert, und uns Helden genannt. Diese Frau hatte zuerst sehr negativ auf uns reagiert, als sie erfahren hatte, dass wir mit humanitärer Hilfe in die Ukraine gekommen sind. Den ersten Satz, den sie gesagt hat, war: „Die Europäer bringen wieder irgend einen Müll, was man deutlich teurer Zuhause entsorgen müsste“. Sie war sehr misstrauisch eingestellt. Ihre Reaktion hat mich etwas überrascht. Es sollte dann nicht selten vorkommen, dass tatsächlich „Müll“ aus Europa kommt. Als ich ihr ausführlich (Zeit hatten wir beim Warten mehr als genug) über unsere Organisationen erzählt und über unseren Aktionen mit den
120 Betten für das Kinderheim in Mikhailowka,
1000 Kinder sehen und hören sowie über den
Weihnachtspäckchenkonvoi 2010
und die 12.000 Geschenke für die Kinder in der Ukraine, die wir SELBST verteilen werden, berichtet hatte, war sie sehr begeistert.
Es war ihr bis tiefstem Herzen peinlich, dass sie uns zuerst beschimpft hatte.

Ich persönlich konnte den wahren Sinn dieses Ausdrucks - wahre Helden - während der Reise nicht begreifen. Jetzt ist es mir ein Stück klarer geworden, was wir gemeinsam in der Ukraine bewegt haben. Ich denke, dass durch unseren Aktionen wir nicht nur die Herzen der Kinder mit Freude erfüllten, sondern auch die vom Leben abgehärteten Herzen der normalen Bürger auftauten und vielleicht nicht morgen und übermorgen, aber schon in naher Zukunft sie zum Agieren und nicht nur zum Erstaunen bewegen!

Ein großer Dank an alle, die bei der Aktion direkt und indirekt mitgemacht haben. Danke für eure Unterstützung, Zeit und Gebete!
Ich wünsche euch eine gesegnete Weihnachtszeit und guten Rutsch ins neue Jahr!

Eurer Maksim
RT 74 Hanau

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