Als Mitglied von Ladies Circle in Österreich habe ich in den letzten
Jahren immer mal wieder etwas vom Weihnachtspäckchenkonvoi gehört. Als dann im
Mai 2017 Björn Schirmer von RTD bei unserem AGM war und uns von diesem Projekt
erzählt hat, lief es mir kalt den Rücken hinunter. Der mitgebrachte Film und
die persönlichen Erzählungen haben dazu beigetragen, dass auch ein paar Tränen
geflossen sind (nicht nur bei mir). Als Präsidentin 2017/18 von Ladies Circle
Austria habe ich Björn gefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, beim
Weihnachtspäckchenkonvoi 2017 mitzufahren. Auf meine Frage hin hat er gelächelt
und mir gesagt, dass ich als Präsidentin auf jeden Fall einen Platz bekäme.
Gesagt getan und im Juni 2017 hatte ich mich für den Weihnachtspäckchenkonvoi
2017 angemeldet und der Urlaub für die Woche war auch schon bewilligt. J
Am 27.11.2017 war ich zusammen mit Sandra Tschank vom LC6 Wiener
Neustadt und den Herren vom RT35 Wiener Neustadt (Rene Rumpler, Alex Schwartz,
Michael Rosenstein und Stefan Tersch) unterwegs, um die Päckchen von den
Schulen in Wiener Neustadt einzusammeln. Es wurden insgesamt 567
Weihnachtspäckchen gespendet. J
Die sechs Monate zwischen Anmeldung und Abfahrt in Hanau vergingen sehr
schnell und schon war der Tag der Anreise am 01.12.2017 da. Ich flog von Wien
nach Frankfurt und wurde dort von Dave Keller (RT Heidelberg) abgeholt und nach
Hanau chauffiert. Im Hotel angekommen habe ich einige alte und viele neue
Freunde getroffen, wie das so ist bei RT und LC. Nach einem lustigen Abend und
ein paar Stunden Schlaf ging es am nächsten Morgen um 09:00 Uhr zur
Registrierung. Um 10:00 Uhr gab es dann eine offizielle Begrüßung mit ein paar
Reden und Informationen. Dabei wurde uns auch mitgeteilt, dass sagenhafte
132.000 Päckchen gesammelt wurden und diese mit 28 LKWs, 6 Reisebussen, 5
Begleitfahrzeugen und 237 Mitfahrern in 4 Ländern (Rumänien, Bulgarien, Ukraine
und Moldawien) verteilt werden. Um 11:20 Uhr hat sich der ganze Konvoi in
Bewegung gesetzt und los ging die Reise nach Moldawien. Wir haben immer mal
wieder einen Halt gemacht um zu Essen, für die Toilette, für den Fahrerwechsel
etc. Bei unserem Frühstückshalt in Deva, Rumänien, haben wir uns dann nach dem
Frühstück im Foodcort auf dem Parkplatz die Zähne geputzt.
Nach gesamthaft 42 Stunden sind wir dann am 04.12.2017 um 05:30 Uhr in
der Früh in Chişinău,
Moldawien, angekommen und haben in einem netten Hotel unsere Zimmer bezogen.
Nach ein paar Stunden Schlaf ging es um 12:00 Uhr auch schon weiter und wir
sind zu einer Schule gefahren um unsere ersten Päckchen zu verteilen. Es war
ein überwältigender Moment als wir da auf der Bühne standen und uns hunderte
von Kinderaugen angeschaut haben. Nach ein paar Grußworten ging es mit dem Päckchenverteilen
los, juhuuuuu! An dem Nachmittag waren wir noch bei einem anderen Kindergarten
und zwei Gemeindezentren und überall wurden wir mit sehr viel Freude und Geduld
empfangen. Da es in Moldawien keinen Round Table oder Ladies Circle gibt, hat
uns der Rotary Club Chişinău
tatkräftig unterstützt, z.B. bei der Auswahl der Schulen, der Bereitstellung
der zusätzlichen Fahrzeuge, den Sprachbarrieren und der ganzen Koordination vor
Ort. Am Abend gab es daher auch ein gemeinsames Abendessen mit den Damen und
Herren vom Rotary Club.
Die nächsten zwei Tage waren wir in Kleingruppen mit Kleinbussen außerhalb
von Chişinău unterwegs. Abgesehen
von den Hauptverkehrsstraßen sind die Straßen meistens nicht asphaltiert und
haben sehr viele Schlaglöcher. Das macht das Vorwärtskommen nicht gerade einfacher.
Daher haben wir für kurze Distanzen auch sehr lange gebraucht. Am Ende des
Weges wurden wir dann aber immer belohnt, wenn wir in diese strahlenden
Kinderaugen schauen konnten.
Es hat ein paar Kindergärten und Schulen gegeben,
bei denen wir die Päckchen nur den Kindern überreicht haben. Dann hat es aber auch Kindergärten und Schulen gegeben, bei welchen wir die Päckchen gemeinsam mit den Kindern aufmachen konnten. Das waren die ganz besonders emotionalen Momente: Wenn man sieht wie die Kinder voller Vorfreude die Geschenke auspacken und dann mit offenem Mund und glänzenden Augen in die Päckchen schauen und sich riesig über den Inhalt freuen.
Zwei Momente haben mich emotional besonders berührt: Der eine Moment
war, als wir in einem Kindergarten das Lied „Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum“ gesungen
haben und nach kurzer Zeit die Betreuerinnen mit den Kindern auf Rumänisch
(eine der Landessprachen) eingestimmt haben. So haben wir das Lied gemeinsam in
zwei verschieden Sprachen gesungen. Das hat bei mir eine Gänsehaut
hervorgerufen.
Der andere Moment war, als wir in einer Schule drei Geschenke
entgegennehmen durften. Eines der Geschenke war ein Plakat voller Hände. Auf
die Hände waren die Namen der Kinder geschrieben. Die Direktorin hat uns
erklärt, dass die Kinder gerne jedem einzelnen Kind, welches ein Päckchen für
sie gemacht hat, die Hand zum Dank geben würden. Da dies jedoch nicht machbar
ist, haben sie ihre Hände aus Papier ausgeschnitten und auf dieses Plakat
geklebt. Wir sollen dieses Plakat mitnehmen und in unseren Ländern ein großes
DANKESCHÖN verbreiten.
Am Mittwochabend haben wir uns alle wieder in Chişinău getroffen und den Tag mit einem guten Essen
ausklingen lassen.
Am Donnerstagvormittag
wurden noch die letzten Päckchen in Kindergärten, Krankenhäusern und
Behindertenheimen verteilt, bevor es für uns Abschied nehmen hieß und wir uns
wieder auf die lange Reise nach Hause machten. Nach einer weiteren Busfahrt
über 42 Stunden sind wir dank unserer super Busfahrer wieder gut in Hanau
angekommen.
Der
Weihnachtspäckchenkonvoi ist eine super Aktion und ich bin froh, dass ich die
Möglichkeit erhalten habe und mitgefahren bin. Es wird sicherlich nicht das
letzte Mal gewesen sein J
An dieser Stelle auch von
mir nochmals ein herzliches Dankeschön an alle, die Tag und Nacht dafür
gearbeitet haben, dass dieser Weihnachtspäckchenkonvoi überhaupt losfahren
konnte und dann auch so reibungslos ablief.
Yours in friendship,
Manuela Aeppli
Präsidentin 2017/18
Ladies Circle Austria
Danke für deinen schönen Bericht.
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