Donnerstag, 9. September 2010

Die Heimreise

Nochmal schnell alle Zimmer gesichtet, ob auch nichts vergessen wurde, ab zum frühstücken 2 Blocks weiter und dann zur Gemeinde der DELKU.
Maksim und ich fuhren mit Juri zum Zoll.
Der Rest war mit dem Sprinter ins das Internat für schwerhörige Kinder gefahren, um sich einige Eindrücke über die Notwendigkeit des neuen NSP`s zu machen.

Beim Zoll angekommen war die erste Aktion eine Kontrolle des LKW`s.
Wurde Diesel geklaut? Ist die Zollschnur noch ok? Sind noch alle Lampen am Truck?
Der ukrainische Zoll funktioniert zum Thema Sicherheit. Alles war in Ordnung.
Die Abwicklung der zolltechninschen Papiere war dann auch in kürzester Zeit erledigt, so dass wir an das Entladen gehen konnten.

Ich stand dabei und und sah so doch ein Stückweit die imaginäre Ausladung im Kinderdorf. Das klappern des Staplers holte mich dann aber doch wieder in die Realität zurück und.. es war doch nur das Zoll- Lager.

Wie auch schon bei der Zollkontrolle an der Grenze regnete es in Strömen. Da es seit Monaten hier nicht mehr geregnet hatte, war das für die Menschen vor Ort sicherlich ein Erlösung, für mich allerdings weinte der Himmel ob der Bürokratie in der Ukraine.
Gegen 16 Uhr Ortszeit starteten wir Richtung Heimat. So irgendwie macht man sich dabei gar keine Gedanken über die mehr als 2.600 KM vor uns, sondern war emotional immer noch bei den Kids und was man alles besser machen kann.

Kurz vor Kiew habe ich das Navi etwas umgestellt und konnte auf unserem Weg den Krementschugsee erkennen.
Also hier ist 1943 mein Opa gefallen und liegt nur ca. 2 Stunden von hier in einem Grab des unbekannten Soldaten in der Nähe von Uspenskoje (Uspenka).
Und schon wieder waren meine Gedanken nicht mehr bei der Strecke.
Um 18 Uhr habe ich das Lenkrad an Christian übergeben und konnte mich mit meinen Gedanken dann in die Koje werfen.

Gegen 3 Uhr habe ich dann Thomas abgelöst und der Regen ließ nach. Was einen dann doch noch so ein Stück eindusseln ließ, war das monotone Gräusch der Panzerstraßen, was so ein Stück weit an den Orientexpress erinnerte und die Augen langsam, stetig aber sicher zudrückte.

Um 9 Uhr haben wir dann die Grenze erreicht und saßen bei einem gemeinsamen Frühstück zusammen.
Auf die frischen Brötchen mussten wir allerdings verzichten und dann doch mit einer Burch- Suppe vorlieb nehmen. Sah schlimmer aus als es schmeckte.

Jetzt gehen wir an die Grenze und hoffen, dass es dieses Mal besser läuft.
Dieses Mal sind wir einfach an der langen Schlange vorbeigefahren, denn wir hatten ja jetzt die Erfahrung in dem Bereich ;-)
Zwar wurden wir von den Zwischenposten etwas komisch angeschaut, allerdings getraute sich wohl keiner uns wieder nach hinten anzustellen.

Wow... nach nur 2 Stunden sind wir wieder in Europa.
Alles hat geklappt und wir sitzen jetzt zum Mittagessen in einer Bar zusammen.


Tommy

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