Mittwoch, 7. Dezember 2011

Pressekonferenz in der Ukraine

Hallo Freunde,

Nach dem schönen Abendessen gestern in Odessa, und ohne Neuigkeiten vom Zoll, ging unser Tag wieder getrübt los. Trotz der Lehren, die aus dem Ukraine-Konvoi des letzten Jahres gezogen und entsprechend dieses Jahr besser (also dem System konformer) umgesetzt wurden, stehen wir vor der gleich scheinenden Situation des letzten Jahres: warten auf die Freigabe unserer Päckchen, sodass wir mit insgesamt vier Teams uns im Umkreis von Odessa an den Kerngedanken dieses Konvois machen können: bedürftige Kinder beschenken. Die Warterei zehrt natürlich auch an den Nerven der Teilnehmer und der Organisation. Man sitzt voller Tatendrang in Odessa, aber die lokale Bürokratie bremst uns leider soweit aus, dass mit jeder weiteren Stunde, die vergeht, die Ungewissheit steigt, ob wir wirklich alle Stationen die wir geplant hatten auch wirklich in den verbleibenden Tagen ansteuern können. Hierzu sei nochmal gesagt: wir alle haben Jobs, die ungehindert von der ukrainischen Bürokratie, in der nächsten Woche wieder unsere Anwesenheit verlangen. Somit bleibt uns für die gleiche Menge an Päckchen immer weniger Zeit, diese auch tatsächlich in alle kleinen, wartenden Hände zu geben.

Nun aber zurück zum Titel: Pressekonferenz. Diese wurde heute um 11 Uhr (GMT+2) in der Delku (Apostel Paul Kirche in Odessa) in Anwesenheit der drei lokalen Fernsehsender gehalten. Dabei waren außer aller unserer Mitfahrer der Regionalmanager der Speditionsunternehmens Raben, der Priester der Apostel Paul Kirche Andreas, und ein Journalist, der die Fragen gestellt hat. Dabei kam natürlich zur Sprache, wie frustrierend die ganze Situation für uns alle ist, aber wir uns dadurch nicht den Mut nehmen lassen diese Geduldsprobe aufs neue auf uns zu nehmen. Die 68000 Päckchen, die liebevoll von Kindern in Deutschland gepackt wurden, sollen nicht aufgrund von bürokratischen Hürden im Zoll hängen bleiben. Dafür wird alles Menschenmögliche von Maksim, Alina, Karin, Yuri und allen weiteren beteiligten getan.

Jetzt, um 15 Uhr (immer noch GMT+2) scheint es wahrscheinlicher, dass wir noch heute die Päckchen aus dem Zoll bekommen und unsere einzelnen Touren beginnen können umzusetzen: Umladen der Päckchen in die Tourfahrzeuge, Auszug aus den Unterkünften in Odessa, und Abfahrten heute Nacht bzw. morgen Früh der einzelnen Teams. Es können nun anscheinend endlich Taten folgen, nachdem die letzten Tage durch frustrierende Untätigkeit bzw. Ohnmacht geprägt waren.

Yours in Tabling
Sebastian Friedsam

Bilder der Pressekonferenz

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