Das Gemeinschaftsgefühl im
Moldawien-Team bestand vom ersten Treffen in Hanau an, obwohl ich kein Tabler
bin (Rotary ist nur ein Indiz für Eignung J). Die Busreise bot Raum zum langsamen
und intensiven gegenseitigen Kennenlernen -
eine Chance, die sich in unserer schnellen Zeit nur noch selten ergibt.
Es war ein echter Genuss, die Motivation und Lebensphilosophien der
Mitreisenden zu erfahren, die eine Woche ihrer Freizeit geben, um Kindern eine
Freude zu machen.
Es
war eine Reise in ein, mir oft nur aus Erzählungen und teilweise noch
Kindheitstagen bekanntes, lange vergangen geglaubtes Leben. Regale voller Einmachgläser mit Gemüse und Obst, um über den Winter zu kommen - selbstgemachter Wein und Cognac - Häuser, in denen nur ein Raum mit einem Ofen geheizt wird und es teilweise keinen Strom gibt - Straßen ohne Belag und Menschen in tiefer Armut. Moldawien, ein Land in dem ein Drittel der Bevölkerung im Ausland arbeitet, um die Familie zu ernähren und ca. 25% des Bruttosozialproduktes erwirtschaftet. Gleichzeitig die Fruchtbarkeit der Schwarzerde-Böden, die simultane Nutzung rumänischer und russischer Sprache als Beleg der Gemeinsamkeit. Beeindruckt hat mich die spontane und herzlichste Gastfreundschaft der Moldawier, die mir das Gefühl eines Familientreffens gab, bei dem ich der unerwartet zu Besuch kommende weit entfernt lebende Verwandte war. In den Familien gab es einen Reichtum an Liebe und Emotionalität, den ich mir auch in Deutschland wünschen würde.
Die Freude der Kinder über die Päckchen
war überwältigend. Besonders die Erlebnisse in den Behinderteneinrichtungen, wo
ich bei Auspacken helfen konnte und in den Familien, die Christina und ich in
ihrer Wohnung beschenken konnten, haben tiefen Eindruck bei mir hinterlassen.
Die Scheu der Kinder die Päckchen auszupacken und das teilweise ungläubige
Staunen angesichts der Inhalte der bunten Geschenke zeigte mir, wie selten
solche Ereignisse in ihrem Leben sind. Die Erkenntnis, dass andere Kinder
geschenkt haben und wir von weit her nur ihres wegen gekommen sind, machte nach
meinem Empfinden die reine materielle Gabe zweitrangig.
Ich danke allen Spendern, den Helfern
in Deutschland und Moldawien und insbesondere den moldawischen Rotariern für
ihre gezeigtes Engagement und Hilfe, die den Konvoi in Moldawien erneut
Realität werden ließen. Dank gilt auch Botschafter Meyer für seine
Unterstützung unserer Aktion und die Erläuterung der moldawischen Realität.
Mir klingt noch im Ohr nach, wie Irina,
die Frau meines rotarischen Freundes Radu, sagte, dass der Konvoi „Grund zur
Hoffnung für die Menschen“ sei – was kann es schöneres geben, als ein solcher
Botschafter sein zu dürfen?
Ich glaube neue Freunde gefunden zu
haben und freue mich auf die Vorbereitungen für den nächsten Konvoi nach
Moldawien und das Wiedersehen im nächsten Jahr.
Frohe Weihnachten,
Alexander
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