Freitag, 12. Dezember 2014

Sandra (Ukraine): Es gibt Menschen, die sagen - "Man müsste mal." - und Menschen, die es einfach tun!



Unter diesem Motto steht für mich der Weihnachtspäckchen Konvoi 2014 in die Ukraine.
Wie soll man etwas beschreiben, was man selbst kaum in Wort fassen kann? 

Damian hat mich bei unserem Wiedersehen auf einem Autorasthof auf der Trasse nach Kiew gefragt: „Wie war es für dich?“ Ich habe gleich los gesprudelt und darüber erzählt wieviel Spaß wir hatten und wie toll mein Team war. Im Nachgang habe ich mich gefragt, ob ich nicht als erstes darüber hätte sprechen sollen was ich gesehen habe, in den Schulen, Heimen und Internaten. Ich möchte nicht den Eindruck vermitteln, dass der Spaß im Vordergrund stand, denn das tat er nie, aber er ist die Antriebsfeder für die Leistungen die alle vollbracht haben.

Ich wusste nicht auf was für Menschen ich am 29.11.2014, um 17:30 Uhr bei ZMD AG (letzte Suppe vor der Grenze, Anm. d. R.) treffen würde. Aber sind wir doch mal ehrlich, was hätte da schief gehen können? Wenn sich Menschen freiwillig zu einer derartigen Aktion zusammenfinden, wo weder Geldverdienen noch Anerkennung im Vordergrund stehen, dann kann das nur ein voller Erfolg werden. Und genauso war es auch. Ich bin bis zum heutigen Tag bewegt von der Herzlichkeit, die mir als Neuling entgegengebracht wurde und von der engagierten Art und Weise eines jeden Einzelnen. Das habe ich wirklich gebraucht. Ich glaube, dass ohne die positive Einstellung eines jeden, solch eine Aktion auch nicht so gut funktionieren kann. Und genau aus diesem Grund war meine erste Aussage zu Damian genau richtig.

Diese Aktion war grandios. Ich habe noch nie zuvor so etwas erlebt. Was hier gestemmt wurde und was an Freude in die Klassenzimmer getragen wurde, ist unbeschreiblich. Auch waren mir die Bedürfnisse der Kinder und das Ausmaß an Armut vorab nur latent bewusst. Umso mehr bin ich froh,  zu den strahlenden Kinderaugen etwas beigetragen zu haben. Damit geht ein großer Dank an all die vielen  Weihnachtspäckchen-Spender, an Kinder die sich manchmal nur schwer von dem eigenen Spielzeug trennen konnten und  es dennoch getan haben, Schulen die zum Sammeln aufgerufen haben und Familien, denen es am Herzen lag auch anderen eine Freude zu bereiten.

Ach Leute was haben wir alles erlebt: Wir haben wegen eines kopierten Fahrzeugscheins gebibbert und wurden heldenhaft gerettet, wir haben einen Freundschaftskaffee in einer ukrainischen Wechselstube zu uns genommen und erleben dürfen wie sich Ukrainer und Russen prima verstehen, uns in Geduld beim Warten am Zoll geübt, jede Menge Weihnachtspäckchen be- und entladen, warmherzige Gastfreundschaft genießen dürfen, unseren Dolmetschern viel abverlangt,  die Teamleiter mit 1000 Fragen gelöchert, unsere LKW- und Busfahrer haben sich im off Road fahren geübt und eine Reifenpanne bei – 14 Grad mit fünf betrunkenen Ukrainern gemeistert.  Mal ehrlich, was kann uns jetzt noch umhauen! 

Apropos Reifenpanne, an dieser Stelle müssen unbedingt noch ein paar Worte über die lokalen Straßenbedingungen verloren werden. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob das Wort Straße überhaupt angebracht ist. Es war verheerend...verheerend für den Truck von Mirko, aber leider auch verheerend für die Zeit die uns zur Verteilung der Päckchen zur Verfügung stand. Allerdings haben jede einzelne Bodenwelle, jede Kraterlandschaft, so manche überquerte Kontinentalplatte und vor allem die unzähligen Löcher einen maßgeblichen Anteil daran, dass es immer einen lustigen Spruch über Funk gab. Was hatte ich Bauchmuskelkater vom Lachen!

Abschließend bleibt zu sagen:
MEGA AKTION - GEILE TRUPPE - TOLLE TOUR & JA, jederzeit wieder!

Ich find euch alle klasse! Dafür gibt es ein fettes Bienchen ins Muttiheft. Sandra :-)

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