Zum Ende November hin begann das Einsammeln der Päckchen an
den Schulen und Kindergärten. Lieder und kleine Aufführungen der Kinder
begleiteten die stolze und freudige Übergabe an uns für die lange Reise.
Immer wieder bewundere ich das ehrenamtliche Engagement
aller
, um den Kindern im Osten von Europa eine kleine Freunde zu machen.
Hanau, der Dreh- und Angelpunkt des Geschehens, bis zur
Abfahrt. Auch hier waren die Emotionen zu spüren: Hihi, schau mal hier und ohhh
wie süß war fortwährend zu verhören. Eine unglaubliche Leistung meiner Hanauer
Freunde und aller, die zwischendurch ganz fleißig die Päckchen reisefertig
gemacht haben.
Immer wieder das Highlight: Der Start. Die Herzen schlagen
höher, Nervosität macht sich breit und dann über Funk: „LKW 1 --- GO“. In
vielen kleinen Filmchen kann man den Start mit Gänsehaut verfolgen.
Ich persönlich freue mich zwar, dass es nun los geht,
allerdings würde ich auch gerne die Freunde mitnehmen, die, mit Tränen in den
Augen, am Straßenrand winkend den Konvoi verabschiedeten. Erwachsene Männer und
Frauen, die ihren Emotionen freien Lauf lassen. Dafür liebe ich Euch!
Die Anreise ist nie so schwer, wie die Rückreise. Zu Anfang
noch getragen von Erwartungen, Austausch zu den vergangenen Jahren, das
Kennenlernen neuer Teilnehmer, neue Ziele, klappt alles am Zoll usw..
In Chisinau dann das Treffen alter Freunde von „Rotary Chisinau
Centru“. Die Mannschaft zum Duschen ins Hotel und 2 Mann mit zum Entzollen. 2
Stunden später alles ok und frei zur Verteilung.
Auch bei diesem Konvoi bekam wieder jede „Rotjacke“ seinen
eigenen Moment, den er/sie im Herzen wieder mit nach Hause nimmt.
Mein persönlicher Moment für den Konvoi 2014 war unser
Besuch in Soroca, in der nordöstlichsten Ecke vom Moldawien. Es war dieses Mal ein
Fluss und mein Blick auf das gegenüberliegende Ufer.
Ich stand keine 200 Meter von der
Ukraine entfernt und musste da erst einmal zum Telefon greifen und meinen
Freund Maksim, der das Team Odessa- Süd zur Verteilung begleitete, anrufen. Als
ich ihn erreichte und ihm sagte, dass ich ihn am anderen Ufer des Flusses
suchen würde, konnte ich sein Grinsen förmlich spüren. Ich war so froh, dass
der Ukrainekonvoi das erste Mal ohne Probleme alle Hürden genommen hatte. Die
Jahre zuvor und der Kampf für das Gute waren mir noch mehr als gut in
Erinnerung. Mit Wehmut legte ich wieder auf und ging zur Verteilung in die
Schule.
Mein weiterer Focus lag aber auch auf weiteren Projekten.
Wer mich kennt, weiß ja, dass ich immer die
Augen für „side by side- Projekte“ aufhalte. In einem Kindergarten in
Bali (gesprochen: Balz) werden 22 schwerhörige Kinder betreut.
Ein Mädchen davon: Die
achtjährige Rosa.
Die Direktorin, Valentina Reabboi, erklärte mir, dass Rosa
schon mit 3 Jahren von den Eltern in das Heim abgeschoben wurde. Bis zum
heutigen Tage, also über 5 Jahre, hat das Kind seine Eltern nicht mehr gesehen. Auf mein Nachfragen
hin, warum Rosa kein Hörgerät trägt, erfuhr ich, dass bei der Kleinen nur noch
ein Cochlea- Implantat hilft.
Ich habe, Zuhause angekommen, mich mit dem Team von www.1000ksuh.de in Verbindung gesetzt und den
Fall geschildert. Die Kosten solch einer OP, sowie der Vor- und Nachbehandlung
fangen bei 40.000 € an. Dennoch werden wir versuchen es real werden zu lassen,
da es die letzte Chance für die kleine Rosa sein wird ein doch noch „normales Leben“
führen zu können. Über den weiteren Verlauf werde ich Euch dann auf dem
Laufenden halten.
Die anderen Kinder hatten Hörgeräte, deren Geräteeinstellungen
neu justiert werden müsste. Wie schon in Hirbovats konnten wir auch hier erfahren,
dass eine staatliche Kontrolle der Geräte doch 50,- €/Gerät kostet und das bei
einem durchschnittlichem Einkommen von 80- 100 €/ Monat. Das Team um „1000
Kinder sehen und hören“ plant eine erneute Reise in das Land, um den Kindern
das vorhandene Gerät anzupassen.
Die Gehörlosenschule in Hirbovats war dann am Abreisetag
auch ein Highlight für alle TN. Unangemeldet sind wir auf den Hof gefahren. Die
Kinder erkannten auch jene wieder, die schon im letzten Jahr hier waren und die
„Neuen“ wurden herzlich empfangen. Immer wieder ergreifend und die Bestätigung,
alles richtig gemacht zu haben.
Die Rückreise zog sich dann erfahrungsgemäß und jede kurze
Pause (derer wurden es mehr) wurde gerne angenommen.
Und wieder einmal geht ein Konvoi zu Ende.
Noch schnell notiert, was man alles besser machen will im
nächsten Jahr und ab nach Hause.
Danke an Alle, die diese Aktion erst möglich gemacht haben!
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