Samstag, 19. Dezember 2015

Udo Nenning, Tour: Moldawien



Erst nochmal ein wirklich herzliches Dankeschön für die Organisation dieser für mich unvergesslichen Reise nach Moldawien. Was bis heute dafür geleistet wurde, läßt sich nicht mal in Gold auf wiegen. Denn persönliches Engagement und Barmherzigkeit sind einfach unbezahlbar. Vielleicht 3 kurze Erzählungen, die im Nachhinein für mich ewig in Erinnerung bleiben werden.

1. Der falsche Ort? oder Heimatstolz
Bei unserem ersten Halt in Avdarma im Süden von Moldawien und nach der herzergreifenden Verteilung von 108 Geschenken im Bürgerhaus wurde uns auf einem Spaziergang durch das Dorf, ein Kindergarten, ein Museum, ein Ahnenanlage und das Gemeinde- und Schulhaus gezeigt. Mein erster Gedanke, warum bringen wir nach mehr als 2500 km anstrengender Fahrt Geschenke in ein Dorf, das eigentlich alles hat, was man sich wünschen nur kann. Nach weiteren 10 Dörfern habe ich erst kapiert, das Vitali, unser moldawischer Begleiter, uns zu Anfang eine Vision zeigen wollte, wie schön es eigentlich in Gaugazien sein könnte, wenn wie im Fall von Avdarma ehemals ausgewanderte Moldawier finanzielle Unterstützung geben. Wiedermal eine Lehre, das der erste Eindruck nicht immer der richtige ist!

2. Spontane Dankbarkeit
In dem kleinen total verarmtem Ort Ferapothievka übergaben wir 24 Geschenke an Eltern und Kinder vor dem Gemeindehaus. Leuchtende Augen und das russische "Spassiva" (Dankeschön) waren wirklich herzerwärmend. Als eine Mutter allerdings mit ihren 4 kleinen Kindern hervortrat und jeder der 3 älteren Kinder (ca 3, 5, 6 Jahre alt) zum Dankeschön ein kleines russisches Gedicht rezitieren lies und dies noch zum Abschluß mit einem gemeinsamen Lied beendete konnte ich meine Tränen vor Ergriffenheit nicht halten. Spontaneität ist meist viel wirksamer als sorgfältig einstudierte Aufführungen.

3. Gastfreundschaft
Am zweiten Tag hatten wir uns von der Gruppe getrennt und fuhren zu viert mit Vitali, unserem moldawischen Begleiter, und dem kleinen Bus einige Dörfer an, um dort unsere Geschenke zu verteilen. Nach dem 3 Dorf, es war so gegen 14.00 Uhr, hielten wir auf der Durchfahrt in einem kleinen Dorf, wo Vitali kurz verschwand und nach ca. 5 Minuten wieder mit eine Tüte aus einem Haus herauskam. Wieder im Bus bot er uns je eine mit Wurst und Käse frisch gemachte Stulle an und erzählte uns das er seine Eltern angerufen hatte um uns eine Kleinigkeit zum Mittagessen auf den Weg zu geben. Ich war tief bewegt über dieses spontane Zeichen der Gastfreundschaft  und die Stulle hat besser geschmeckt als manches Sternemenü!   



Nochmals vielen herzlichen Dank für alles, insbesondere auch für eure Gemütsruhe bei meinen manchmal sehr anstrengenden Fragen- und Vorschlaggewitters. Aber es kommt von Herzen!

YiT

Udo 
DP D12

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