Am Abreisetag stiegen Nervosität und Vorfreude nochmal an.
Vor uns lagen 42 Stunden Busfahrt, bis wir in Chişinău, der Hauptstadt
Moldawiens ankommen würden. Obwohl ich das erste Mal dabei war, fühlte ich mich
sofort in die Gruppe integriert, egal ob jemand ebenfalls zum ersten Mal oder
schon zum x-ten Mal dabei war. Es wurde viel geredet und gelacht, man merkte
jedem die Vorfreude an, selbst beim gemeinsamen Zähneputzen auf dem Parkplatz
eines Einkaufszentrums in Rumänien war die Laune bestens. Dieser Zusammenhalt,
der Spaß und das Wir-Gefühl hielten die gesamte Zeit über an, danke hierfür an
das gesamte Team!!
Am Montagmorgen gegen 05:30 Uhr hatten wir unser Hotel
erreicht, nach ein paar wenigen Stunden Schlaf ging es zum ersten Mal zum
Austeilen der Päckchen.
Wir fuhren in Schulen, Kindergärten, Behindertenheime für
sowohl körperlich als auch geistig behinderte Kinder, verteilten in
Kulturzentren Päckchen an die Kinder aus der gesamten Region, sogar eine
Polizeistation diente als Ausgabestelle. Eines hatten alle Orte gemeinsam:
Leuchtende Kinderaugen. Die Vorfreude konnte man jedem Kind ansehen und auch
wenn sie es kaum erwarten konnten ein Päckchen zu bekommen, warteten sie
geduldig bis sie an der Reihe waren. Viele Kinder bedankten sich glücklich auf
Rumänisch, englisch und sogar deutsch. Die Gastfreundschaft dort war
beeindruckend, fast überall wurde uns Essen und Trinken angeboten, meist
selbstgemachte Spezialitäten und selbstgemachter Wein.
Ein Bild wird mir auf jeden Fall im Gedächtnis bleiben: Als
wir an einem Ort mit dem Verteilen von knapp 600 Paketen fertig waren, kam ein
kleines Mädchen verspätet und fing an zu weinen, als unser Team Fotos mit den
Verantwortlichen vor Ort machte und es für sie so aussah, als würde sie kein
Päckchen bekommen. Nachdem die Fotos gemacht waren, schnappte sich eine junge
Frau sofort ein Päckchen, lief hinter dem Mädchen her und überreichte es ihr.
Dieses war so glücklich, dass sie der jungen Frau sofort glücklich um den Hals
fiel. Ich hatte Glück, diese Szene im Bild festhalten zu können.
Am Donnerstagnachmittag machten wir uns dann wieder auf den
Rückweg und kamen Samstagvormittag wieder in Hanau an.Die Reise war für mich ein sehr schönes, intensives und
bewegendes Ereignis. Es war eine ganz neue Erfahrung, fernab der Erfahrungen
hierzulande, egal ob beruflicher, privater oder anderer Natur.
All das, z.B. zu sehen, wie glücklich Kinder sein können,
auch wenn sie nur Kleinigkeiten bekommen, gibt einem so viel mehr zurück, als
all die täglichen Erfahrungen im normalen Leben. Die Woche war insgesamt
anstrengend, aber es hat sich definitiv gelohnt.
Ich möchte im nächsten Jahr wieder mit dem Konvoi mitfahren,
dann ebenfalls mit dem Ziel Moldawien.
Liebe Grüße, YiT, frohe Festtage und einen guten Rutsch
Florian
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