Dienstag, 20. Dezember 2011

Martina Kessler, Ukrainekonvoi 2011


Kinderheim Mikhailowka,

ein trostlos erscheinender Ort in der Ukraine, am Rande Moldavien’s.

120 Kinder zwischen 3-13 Jahren. Eltern drogen-, alkoholabhängig oder einfach nicht in der Lage sich emotional oder materiell um die Kinder zu kümmern.

Das Heim ist staatlich, das Personal warmherzig, der Leiter ein Glücksfall für das Heim.. Die Kinder sind zurückhaltend, anfangs ein wenig verschreckt aber herzlich. Sie schlafen in 4-8 Bett-Zimmern.

Die Betten wurden in 2010 von Old Tablers Deutschland gestiftet und vor Ort aufgebaut.

Manche Kinder werden am Wochenende von ihren Eltern abgeholt und manche warten mit Ihren Koffern vergebens, immer vergebens...

Die Schule im Heim bietet Bildung für alle Kinder im Ort, das einzige was man den Kindern hier zu bieten hat.

Derzeit gehen ca. 8 Kinder in den dortigen Kindergarten, die anderen gehen zur Schule. Ein Junge, ca. 5 Jahre alt, wurde erst vor Kurzem gebracht und konnte nur auf Knien rutschen und bellen.

Mittlerweile hat er gelernt sich aufrecht zu bewegen. Wenn er es schafft sich selbstständig anzuziehen, mit Besteck zu essen und irgendwann auch zu reden hat er eine Chance dort zu bleiben.

Der Gedanke er könne es nicht schaffen macht mich sehr betroffen und lässt mich bis heute nicht los....

Wir haben den Kindern Süßes und kleine Geschenke mitgebracht in Ermangelung der Weihnachtspäckchen die zu diesem Zeitpunkt noch im Zoll hingen.

Gefunden haben wir die Kinder ca. 120 km, südlich von Odessa.

Eine Gegend, die kurz vor der Grenze zu Moldawien eher an das Mittelalter als an das Jahr 2011 in Europa erinnert.

Odessa, die wunderschöne Stadt am Schwarzen Meer , scheint so weit entfernt. Die eleganten Geschäfte, die schicken Frauen und die pulsierende Stadt ist mir entrückt.

Das schwere Landleben spiegel sich hier deutlich in den Gesichtern der Bevölkerung wieder.

Jede Runzel und Falte in den Gesichtern scheint eine lange, beschwerliche Geschichte zu beschreiben. .

Ich habe auf meinen Reisen nach Rumänien und die Ukraine in den letzten Jahren schon viele Kinder gesehen, deren Lebensumstände nicht mit den unserer Kinder zu vergleichen ist.

Viele Heime sind für unsere Augen gewöhnungsbedürftig, Krankenhäuser abstoßend, Lebensumstände – besonders die der Straßenkinder die ich schon gesehen habe – nicht nachvollziehbar.

Auf einen kleinen, bellenden, Jungen war ich aber nicht gefasst.

Ich danke besonders der Friedrich-Ebert Schule, der Beethovenschule und der Klasse 8C der Marienschule Offenbach für die fleißig gesammelten Päckchen, die es uns ermöglicht haben den Kindern in der Ukraine eine kleine Freude zu bereiten.

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