Dienstag, 10. Dezember 2013

Doris Sude- Winkelmann: "In meinem Herzen...."

Als ich am Samstag morgen wieder meine Haustür aufschloss und mir meine Tochter in die Arme schoss, durchströmte mich eine tiefe Dankbarkeit in einem Land wie unserem Leben zu dürfen.

Genau wie im letzten Jahr haben mir die vielen Erlebnisse der Reise nach Moldawien gezeigt, dass es nicht selbstverständlich ist, so privilegiert zu leben. Was mich diesmal zutiefst berührt und beeindruckt hat, war der Zusammenhalt mit dem die Menschen in Moldawien ihren Alltag bewältigen.
Speziel in Gagausien, ein sehr armer Landstrich Moldawiens, ist mir das aufgefallen.
Da ist die Frau, die das kranke Kind der allein erziehenden Mutter hütet, damit diese etwas Geld verdienen kann.
Dann die drei Jungs, die über Tag bei dem Nachbarn verweilen dürfen, damit sie es warm haben, da es in ihrem Haus kein Holz zum Heizen gibt.
Und die alte Frau, die uns verzweifelt bittet in das Nachbarhaus zu kommen, da dort eine andere alte Frau liegt der es nicht gut geht.
Es ist beruhigend zu wissen, dass sich die Menschen dort gegenseitig helfen und aufeinander achten.

Um so schöner ist das Gefühl etwas Freude zu verschenken! Als wir auf unserem Rückweg einer kleinen Kinderschar spontan ein paar Geschenke gaben, waren diese außer Rand und Band. Ich habe noch nie in meinem Leben Kinder gesehen, die sich so sehr freuen.
Aber auch in den verschiedenen Einrichtungen (Schulen, Heime, Kindergärten, Familien) waren wir immer herzlich willkommen. Die Kinder sagten Gedichte auf oder sangen Lieder und nicht selten bekamen wir kleine, selbstgebastelte Geschenke. Ein kleiner, aus Papier gebastelter Tannenbaum steht jetzt in meinem Wohnzimmerregal. Er stammt aus einem Behindertenheim. Jedes mal wenn ich ihn sehe, freue ich mich darüber.

Die lange, anstrengende Fahrt ist schnell vergessen wenn man angekommen ist. Die Lebensumstände der Kinder ist teilweise so schlecht, dass ich sofort wußte, warum wir dort sind.Oftmals gibt es nur Brunnen am Straßenrand, von sanitären Anlagen ganz zu schweigen. In den Schulen fehlt es an heilen Stühlen und vernünftigen Tischen.In den Schlafräumen stehen meistens recht klapprige Etagenbetten aus Gitterstäben. Und so weiter...!

Also noch tausend andere Gründe den Menschen dort zu helfen.

Um so schöner war es zu sehen, mit wieviel Liebe und Sorgfalt die Päckchen gepackt waren. Manchen Kindern war es erlaubt (Weihnachten wird in Moldawien nicht gefeiert und Geschenke gibt es erst an Sylvester) ihre Geschenke zu öffnen. Die Freude war groß. Danke an alle Eltern und Kinder die diese gepackt haben.
Unsere noch zusätzlichen Tüten mit Stofftieren, Lebensmitteln, Süßigkeiten, Mützen, Handschuhen, Schals usw. waren auch gern genommen und es war schön zu sehen, wie die Kinder gleich das Kuscheltier an sich drückten und die Mützen auf den Kopf setzten.

In einem Heim mit behinderten Kindern waren es ein paar Luftballons die dafür sorgten das der Spaß riesig war. So einfache Dinge, die so viel bewegen.

Zu guter letzt geht mein Dank an Peter und Tommy für die tolle Organisation. An unsere Fahrer, die uns heil und sicher hin und zurück gebracht haben und an das tolle Team. Ich bin froh Euch kennen gelernt zu haben und würde mich riesig freuen, Euch nächstes Jähr wieder sehen zu dürfen.

In meinem Herzen seid ihr angekommen.

In dem Sinne wünsche ich Euch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Ihr wisst doch "nur noch 10 Minuten" :-) (Unser Lieblingsspruch, wenn es darum ging, wie lange es noch dauert)


Doris Sude-Winkelmann

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