Ich habe die Reise mit gemischten
Gefühlen angetreten, weil ich wirklich keine Ahnung hatte, was mich vor Ort
erwartet (nur bisschen von Erzählungen) und wie das gesamte Team (dass sich
schon mehrheitlich untereinander kannte) ist und ob ich da
"reinpasse". Schon nach wenigen Kilometern Fahrt
hatte sich meine "Befürchtung" hinsichtlich der Teammitglieder
erledigt und mir war klar, dass es "passt" und es hat sich in den 7
Tagen, die wir, teilweise auf engsten Raum (Bus), miteinander verbracht haben
bestätigt. Neben sehr vielen interessanten Gesprächen haben wir auch sehr viel
Spass gehabt und jeder hat auch richtig angepackt und ich hatte das Gefühl,
dass wir uns schon seit Jahren kennen.
Als wir in Chisinau ankamen, war ich
sehr froh, dass die Zollformalitäten sehr schnell erledigt waren und wir mit
unseren eigentlichen Aufgaben vor Ort schnell beginnen konnten und in kleinen
Gruppen an mehreren Stellen Päckchen verteilen konnten. Alex und ich sind in eine Gemeinde am Stadtrand von
Chisinau gefahren und wollten 120 Päckchen verteilen. Allerdings wurden uns
fälschlicherweise nicht
die richtigen Altersangaben der
Kinder übermittelt, so dass wir zu wenig passende Geschenke dabei hatten. Wir
konnten die fehlenden Päckchen 2 Tage später den Vertretern der Gemeinde noch
übergeben, trotzdem hatten wir ein schlechtes Gewissen als wir den wartenden
Kindern sagen mussten, dass wir nichts mehr für sie haben ...
Am Dienstag sind wir Richtung
Nord-Moldawien aufgebrochen. Neben einem Besuch in einem Internat für
Gehörgeschädigte Kinder, die sich über unser Besuch sehr gefreut haben, haben
mich vorallem zwei "Hausbesuche" beeindruckt und sehr
nachdenklich/wütend gemacht. Es waren 2 Mädchen (3 & 14 Jahre alt), die alleine
ohne Eltern in einem Zimmer wohnten, und eine Mutter mit 3 Kindern in einer
Wohnung, die in einem Zustand war, den ich gar nicht beschreiben möchte. Es
macht mich wütend, wenn ein Staat solche Zustände zulässt und die Kinder sich
selbst überlassen sind. Ich hoffe sehr, dass wir den Kindern wenigsten für
einen kurzen Augenblick ein bisschen Freude geschenkt haben.
Auch am Mittwoch haben wir mehrere
Einrichtungen besucht, die uns gezeigt haben, dass der Aufwand es 200%ig Wert
ist. Wir haben Päckchen auch an Kinder verteilt, die uns zufällig begegnet sind
als wir mit dem Bus vorbeifuhren und stehen geblieben sind, und die teilweise
ihr Glück nicht fassen konnten ... sowas hat mich (ich denke alle anderen von
uns auch) riesig gefreut.
Neben den sehr freundlichen Eltern
der Kinder, Erziehern, Heimbetreuern, die uns mehrfach für alles gedankt haben,
uns auch Geschenke, die die Kinder für uns gebastelt haben überreichten, hat
mich vorallem ein hochrangiger Zollbeamter bei der Abfertigung unsere Abreise überrascht,
als er uns fragte, ob wir es wären, die im Fernsehen waren ( mit unseren Jacken
waren wir schnell zu erkennen ). Darauf hin ist er aufgestanden, uns die Hand
gereicht und sich mehrfacht bedankt.
Ich bin für diese Erfahrung, neue,
tolle Bekannschaften sehr dankbar und hoffe, dass wir mit diesem Team auch
nächstes Jahr die Reise nach Moldawien antreten werden.
Pavel Rajchart
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